AgileNews "Die agile Startsituation", Teil 3
Haben Sie auch das Gefühl, dass das Thema "Agilität" in der Praxis oftmals nicht zum Abheben kommt? Woran liegt es, dass häufig eine gravierende Lücke zwischen anfänglichen Erwartungen an die neuen Ansätze und den tatsächlichen Resultaten besteht?
Branchenübergreifend ist die Agilität der IT das Fundament von nahezu jedem Zukunftsprogramm. Das Streben nach "mehr Agilität" bei IT-Entscheidern führte zu einer Flut an agilen Experimenten und Transformationsprogrammen, die jedoch zu häufig zu enttäuschten Erwartungen und Frustration führen.
Wie bei der Einführung neuer Ansätze in der IT schon häufig beobachtet, hat man mitunter den Eindruck, dass auch Agilität zur neuen Sau wird, die durchs Dorf getrieben wird. Die Redensart "eine Sau durchs Dorf treiben" beschreibt dabei das Phänomen eines kurzlebigen, aber wenig bedeutenden Hypes, dem aber viele "nachrennen". Nach einer anfänglichen Phase stark überzogener Erwartungen an ein solches Hype-Thema folgt oftmals eine Phase der Ernüchterung, da die erhoffte Wirkung letztlich nicht erzielt wird. Ursachen dieses Phänomens können eine generelle fehlende Praxistauglichkeit des Ansatzes oder zahlreiche Fallstricke in der Umsetzung sein.
Veränderungsprozesse und neue Impulse erzeugen natürlicherweise Reibung. Hierbei gibt es bestimmte Warnsignale, die aufzeigen, dass die auftretende Reibung zu viel Hitze erzeugt und die freigesetzte Energie letztlich nicht für die Veränderung in Richtung des Zielbilds genutzt wird. Folgendes kommt Ihnen möglicherweise bekannt vor und deutet darauf hin, dass die Ziele der Veränderung am Ende nicht erreicht werden:
Die zentrale Frage, die sich deshalb stellt, ist weshalb agile Methoden in so vielen Organisationen trotz anfänglicher Euphorie nicht die gewünschten Effekte hervorbringen und am Ende zur reinen Fassade werden - zu einem agilen Theater? Fehlende Praxistauglichkeit agiler Frameworks und Methoden ist hier nicht die Ursache des Phänomens, da die gängigen Ansätze aus der Praxis heraus entstanden sind und viel zu viele erfolgreiche Anwendungen zeigen, dass agile Organisationen bessere Ergebnisse in kürzerer Zeit liefern können. Die kritischen Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Implementierung liegen hier vielmehr in den Fallstricken bei der Umsetzung begründet.
Geht man an die Ursachen der oben beschriebenen Symptome, findet man kritische Erfolgsfaktoren einer agilen Transformation. Im Kern handelt es sich dabei um wesentliche Fragestellungen, auf die ein erfolgreicher Transformationsansatz eine passende Antwort haben sollte:
Damit die Einführung von Agilität nicht zur nächsten Sau wird, braucht es einen passgenauen und ganzheitlichen Transformationsansatz, der die Einzigartigkeit der Organisation berücksichtigt und eine Begleitung, die den nachhaltigen Nutzen immer im Fokus hat. Dabei braucht es einen Partner, der ganzheitlich denkt und Ihre IT-Organisation in ihrer Breite und Komplexität versteht.
Alexander Popp, Consultant