Liebe Leserin, lieber Leser,
die neue Ausgabe unseres KRITIS-Newsletters versammelt Neuigkeiten aus der leider hochaktuellen Themenwelt Kritische Infrastrukturen. Die stetig wachsende Zahl von Cyberattacken auf alle Arten von Unternehmen und Organisationen, vom Logistikdienstleister bis zur Stadtverwaltung, führt nicht nur zu beinah täglichen Medienberichten über neue Vorfälle. Die Europäische Kommission reagiert mit strengeren Richtlinien und nimmt speziell kritische Infrastrukturen und Einrichtungen in die Pflicht, um diese vor schwerwiegenden Folgen derartiger Angriffe zu schützen und professionelle Lösungsstrategien im Fall der Fälle zu gewährleisten.
Aber lesen Sie selbst:
Strengere EU-Regeln für Cybersicherheit und die Resilienz kritischer Einrichtungen
Die Europäische Kommission hat die Richtlinie über Maßnahmen für ein hohes gemeinsames Cybersicherheitsniveau in der Union (NIS-2-Richtlinie) sowie die Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen (CER-Richtlinie) in Kraft treten lassen.
Während die NIS-2-Richtlinie weiterhin die Cybersicherheit adressiert und deutlich mehr Einrichtungen in die Cybersicherheitsverantwortung nimmt, geht es in der CER-Richtlinie um die physische Sicherheit von Kritischen Infrastrukturen.
„Die Mitgliedstaaten haben nun 21 Monate Zeit, um die beiden Richtlinien in nationales Recht umzusetzen.“
Die NIS-2-Richtlinie ist konkret bis zum 17. Oktober 2024 von den Mitgliedstaaten umzusetzen.
Der Anwendungsbereich wird wesentlich ausgedehnt, und es wird eine Unterscheidung in wesentliche und wichtige Einrichtungen geben.
„Die von NIS-2 betroffenen Einrichtungen werden nach bisherigem Impact Assessment ihr Cybersicherheitsbudget um circa 22 % erhöhen müssen. Bereits von NIS-1 betroffene Einrichtungen können mit einem Kostenanstieg von 12 % rechnen.“
https://community.beck.de/2023/01/11/nis-2-ein-neuer-europaeischer-rechtsrahmen-fuer-cybersecurity
Im Fokus: Öffentliche Anhörung des Digitalausschusses zur Stärkung der Cybersicherheit in Deutschland
Cybersicherheit betrifft die Bevölkerung nicht nur im Umfeld von KRITIS, sondern in allen Bereichen der Gesellschaft und Wirtschaft. Im Ausschuss für Digitales des Deutschen Bundestages wurden das Thema und die Zuständigkeiten sowie Verantwortlichkeiten im großen Zusammenhang diskutiert. Dabei wurde natürlich auch der Schutz kritischer Infrastrukturen thematisiert. Unser Experte Manuel Atug brachte sich im Rahmen seines Engagements für die AG KRITIS umfassend ein.
Die Aufzeichnung der Anhörung und eine Zusammenfassung vom Bundestag selbst gibt es hier zum Anschauen und Lesen.
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw04-pa-digitales-928536
Änderungen im Fluss: Entwurfsversion der BSI-Kritisverordnung
Das BMI hat am 13. Januar eine 3. Änderungsversion der BSI-Kritisverordnung entworfen, die einige KRITIS-Erweiterungen umfasst.
Durch eine Erweiterung der KRITIS-Definition fallen zusätzlich 8 LNG-Anlagen und 3 Seekabel-Anlandestationen in den Anwendungsbereich der Verordnung.
Die bereits diskutierte Erweiterung auf den Bereich Siedlungsabfallentsorgung sowie die geplante Evaluierung der gesamten KRITIS-Sektoren und Schwellenwerte sind im Entwurf noch nicht berücksichtigt.
Kein Link verfügbar
Sehenswertes in ARD Wissen: Zweiteilige Dokumentation über Kritische Infrastrukturen
In der ARD-Mediathek findet sich zurzeit eine sehenswerte Dokumentation zu Kritischen Infrastrukturen in Deutschland. Beide Teile umfassen unterschiedliche Schwerpunkte:
Deutschland im Ernstfall (1) – Schutz der Infrastruktur
„Deutschland ist durchzogen von komplexen, vielschichtigen Netzen, die unser tägliches Leben bestimmen: Stromnetze, Kabel, Schienen, Straßen. Wie wichtig diese Infrastruktur für unsere moderne Welt ist, merken wir erst, wenn sie ausfällt, etwa weil Teile davon zerstört oder sabotiert wurden. Presenterin Lena Ganschow nimmt die Schwachpunkte unserer Infrastruktur genau unter die Lupe. Deutschlandweit begibt sie sich auf die Suche nach Lösungen: Wie schützen wir unsere Infrastruktur?“
Deutschland im Ernstfall (2) – Sichere Energieversorgung?
„Eine warme Dusche, Licht auf Knopfdruck, ein voller Kühlschrank – in diesem Winter ist das nicht mehr selbstverständlich. Energie wird knapper, und alles wird teurer. Sabotageangriffe auf Ostseepipelines haben außerdem gezeigt, wie verwundbar unsere Infrastruktur ist. Presenterin Lena Ganschow begibt sich deutschlandweit auf Spurensuche: Wie sicher ist unsere Energieversorgung?“
Soviel für heute – bleiben Sie sicher! Unser nächster KRITIS-Newsletter erscheint Ende April 2023.
Für Rückfragen und Anregungen kontaktieren Sie uns gern!