In den letzten 12 Monaten vergeht kaum ein Tag, an dem nicht darüber berichtet wird, wie und mit welchen Konsequenzen Deutschland beim Thema Digitalisierung versagt. Insbesondere wenn die Qualität des Unterrichts an deutschen Schulen oder das aktuell einschneidende Erlebnis des Ausfalls des gewohnten Präsenzunterrichts thematisiert wird, überschlagen sich die Kritiker förmlich. Dabei liegt der Fokus, insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, mehrheitlich auf den technischen Aspekten der Digitalisierung: In Deutschland mangelt es an flächendeckend schnellem Internet, Schulen fehlt die technische Ausstattung mit WLAN, Laptops, Tablets, interaktiven Whiteboards usw., Lehrkräfte sind digital nicht erreichbar und Unterricht basiert seit Jahrzehnten unverändert auf Arbeitsblättern. In Folge dieser Bestandsaufnahme ist in den überwiegenden Fällen auch das derzeit unverzichtbare Home-Schooling mehr oder minder zwingend zum Scheitern verurteilt, was aus Sicht vieler Experten langfristige Folgen für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland nach sich ziehen wird. Es entsteht so bei vielen Betrachtern der Eindruck, es mangele einzig und ausschließlich an der erforderlichen Investitionsbereitschaft in entsprechende Ausstattung und digitale Infrastruktur.
In der gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung an deutschen Schulen kommen Prof. Dr. Katja Eilerts und Dr. Frederik Grave-Gierlinger, Professorin und wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Bereich Mathematik für die Primarstufe an der Humboldt-Universität zu Berlin, gemeinsam mit Jürgen Hossner, Business Developer bei HiSolutions, verantwortlich für den Bereich digitale Schule, im Rahmen eines aus Wissenschaft und Wirtschaft entwickelten Wirkmodells zu dem Ergebnis, dass digitale Transformationsprozesse nur gelingen können, wenn sie auf Grundlage fachdidaktischer Prinzipien und als ganzheitliche Entwicklungsprozesse auf Ebene des Unterrichts, der Lehrkräfte und der Schule gedacht werden. Gemeinsam präsentieren die VertreterInnen aus Bildung und digitaler Wirtschaft mit ihrem Wirkmodell eine Roadmap, die Schulen in die digitale Welt leiten soll.
In ihrer Analyse gelangen die drei Genannten auf Basis ihrer Expertise und Forschung rund um den Themenbereich Digitalisierung zur Erkenntnis, dass Anstrengungen parallel und eng verzahnt in drei Bereichen erforderlich sind, um der Herausforderung adäquat zu begegnen:
Keiner der Bereiche für sich genommen ist alleine ausschlaggebend verantwortlich für bestehende Defizite. Ihre Kombination und gerade die häufige Vernachlässigung fachdidaktischer Aspekte zu Gunsten einer Konzentration auf technische Belange, sind vielmehr deren Ursache. Ebenso können nur unter Berücksichtigung aller drei Themenfelder nachhaltige Erfolge erzielt werden.
In ihrem „Wirkmodell der Schule in der digitalen Welt“ beschreiben die beiden FachdidaktikerInnen und der IT-Experte nachvollziehbar Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Strukturen, als Grundlage gemeinsam zu entwickelnder Prozesse und Abläufe, die in der Kombination aus strategischer Beratung sowie Fachanalyse und Fachdesign in Referenzprojekte münden sollen, auf deren Basis deutsche Schulen unbestreitbare Rückstände noch sinnvoll aufholen können.
Zu den Details der Wirkmodells
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Gemeinsam werden Prof. Dr. Katja Eilerts und Jürgen Hossner ihre Ergebnisse online live im Rahmen der Bitkom Bildungskonferenz 2021 am 28. und 29.04.2021 vorstellen und über eine sinnvolle Kombination aus fachdidaktisch-pädagogischer und wirtschaftlich-informationstechnologischer Expertise referieren. Weitere Informationen hierzu sowie die Möglichkeit zur Anmeldung zur Online-Konferenz finden Sie hier: